Die Yamaha XJ 650 Turbo

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Nachdem die Turbo im Spätherbst des Jahres 2003 den Weg in meine Garage gefunden hatte, kam erst einmal die kalte Winterszeit, in der ich in der ungeheizten Garage keine rechte Lust verspürte, einen Schraubenschlüssel in die Hand zu nehmen. In der dann folgenden Zeit wurde die Elektrik auf Funktionsfähigkeit getestet und der Anlasser kurz betätigt, um zu sehen, ob der Motor sich noch durchdrehen ließ. Von Cooper aus Kiel, der im Herbst begonnen hatte, seine Turbo als Streetfighter umzubauen, habe ich das auf dem Bild noch fehlende Plexigalswindschild erworben, so das nun die Turbo erst einmal vollständig war. Am 17.Mai 2004 wurde zum ersten Mal erfolgreich an der Turbo geschraubt, um die bereits bekannten Fehler zu beseitigen. Dazu wurden zuerst alle Schrauben für den Ausbau des Vorderrades gelöst, wobei ein besonderes Problem beim Lösen der Achsmutter bestand. Auch durch fast 10 jährige Standzeit kann der Umstand nicht begründet sein, das zum Lösen fast 500 Nm Kraft notwendig gewesen sind, aber auch dieses Problem wurde gelöst.

Das nächste Problem gbetsnad darin, die Achse aus dem Vorderrad zu entfernen, was nur mit Hilfe eines Kupferdornes und massiven Hammerschlägen möglich war. Nach der Demontage habe ich mit der Schublehre festgestellt, das der Bohrungsdurchmesser des Tachometerantriebes ca 0,1 mm kleiner als die Achse war. Als langjähriger XJ650 Fahrer fand sich aber innnerhalb weniger Minuten ein passendes Ersatzteil für den nachfolgenden Zusammenbau. Der dann folgende Ausbau und Austausch der beiden Bremssättel war dann innerhalb weniger Minuten erledigt. Dies war notwendig, da die
montierten Bremssättel vermutlich durch die lange Standzeit sich festgesetzt hatten. Die Bremssättel der Turbo sind leider nicht baugleich mit dehnen der normalen XJ650, aber da der Fehler ja bereits seit dem Kauf bekannt war, konnte der Winter für die Ersatzteilbeschaffung genutzt werden. Anschließend den Verschlussdeckel und die Gummimembrane von allerlei harzigen Ablagerungen befreit, neue Bremsflüssigkeit eingefüllt und die Bremsanlage wiederholt mit sauberer Bremsflüssigkeit durchgespült und entlüftet.

Der Tank hat ebenfalls unter der jahrelangen Standzeit gelitten, der ca. 2 Liter betragende Rest an Benzin, das einen ziemlich üblen Geruch hatte, wurde kurzerhand abgelassen. In den anschließenden sauberen Spülbenzinmengen befanden sich ca. 2 bis 3 Eßlöffel feinstem Rost. Da in der Benzinleitung ein Kraftstaoffilter eingebaut ist, habe ich die Hoffung, das der Vergaser noch nicht völlig verschmutzt ist und für die ersten Startversuche seinen Dienst ohne größere Störungen verrichtet. Eine neue Batterie, die übrigens baugleich mit der der 4K0 ist steht nun inzwischen auch für den ersten Start-versuch bereit. Diese habe ich zum Preis von Euro 18 zzgl. Euro 5 für 1 Liter Batteriesäure bei Detlev Louis in Hamburg erworben

Nach dem anschließenden äußeren Reinigen der Bremsanlage mit heißem Wasser und Spülmittel wurde dann für den ersten Tag alles wieder zusammengebaut.

Inzwischen wurde sogar am heutigen Vatertag die Zeit genutzt, um weiter an der Turbo zu schrauben. Die Ablassschrauben der Schwimmerkammern ließen sich glücklicherweise sehr leicht drehen, ganz im Gegensatz zu meiner 4K0, so das die Schwimmerkammern von Resten grünlicher Flüssigkeit entleert werden konnten, Das es sich dabei einmal um Bezin handelte, konnte man durch die Flamme des Feuerzeuges, die den mit dieser grünlichen Flüssigkeit getränkten Lappen entzündete, feststellen. Allerdings hat es eine ganze Weile gedauert, bis sich die Flüssigkeit entzündete und mit stark russender Flamme verbrannte. Auch die 3 Schrauben für die Befestigung des linken Schalldämpfers am Turbolader waren sehr leicht herauszudrehen. Genau genommen handelt es sich dabei um zwei Schrauben, die als Imbusschrauben mit einem 8 mm Imbusschlüssel von den beiden Stehbolzen abgeschaubt wurden, sowie um eine weitere Schraube, die mit einem 6 mm Imbusschlüssel vollständig aus dem Gewinde im Turbolader herausgedreht wurde. Die Turbolader war sehr leicht gängig und wies auch am Flügelrad keinerlei Beschädigungen auf. Flugs wurde die neue und aufgeladene Batterie eingebaut und mit Startpilot konnte der Motor sogar zu einigen Umdrehungen und Zündungen überredet werden. Nachdem ich vermutet hatte, das die elektrische Benzinpumpe keinen Kraftstoff förderte, wurde kurzerhand der Stecker von Kabelbaum entfernt und die Benzinpumpe mit zwei Kabeln direkt an der Batterie angeschlossen. Selbst so war die Benzinpumpe zu keinerlei Bewegung oder Regung zu bewegen. Offenbar war die defekte Benzinpumpe bereits dem Vorbesitzer bekannt, da die beiden Befestigungsschrauben fehlten. Also kann die Geschichte an dieser Stelle erst weiter fortgesetzt werden, wenn ich eine Benzinpumpe aufgetrieben habe.

 
Detailbild 001 - Blick auf den Auslass des Turboladers bei demontiertem linken Endschalldämpfer  

 

 
Detailbild 002 - die elektrische Benzinpumpe der XJ 650 Turbo, auf der linken Seite befindet sich die Druck- auf der rechten Seite die Saugseite  

Am 22.Mai 2004 habe ich dann erst einmal eine kleine Spritztour zu Markus ins Alte Land (großes Obstanbaugebiet südlich der Elbe und ein beliebtes Hamburger Naherholungsgebiet) unternommen, der ebenfalls eine XJ650 Turbo fährt und noch eine zweite als Teileträger stehen hat, so das er mir die Benzinpumpe verkaufen konnte. In der heimischen Garage wurde diese erst einmal einem elektrischen Funktionstest unterzogen und siehe da, die Bezinpumpe war wie versprochen in Ordnung und es war ein leises elektrisches Summen vernehmbar. Flugs wurde die Benzinpumpe eingebaut und ein provisorischer Benzintank in Form einer Platikflasche, wie man sie auch zur Bezinversorgung des Motors beim Synchronisieren der Vergaser verwendet, versorgte nun die Saugseite der Benzinpumpe mit Kraftstoff. Die Rücklaufleitung der Druckseite der Benzinpumpe habe ich dann vorübergehend dicht gesetzt. Leider waren meine Versuche, den Motor zu starten noch nicht erfolgreich. Der Zündfunke ist vorhanden, aber die zahlreichen Startversuche haben lediglich bewirkt, das die Zündkerzen jedes Mal feucht waren und kein Funke mehr übersprang. Also erst einmal einen Benzinschlauch für den Rücklauf zum provosorischen Tank sowie Startpilot besorgen. Weitere Startversuche will ich erst einmal nicht unternehmen, da ich ca. 1,5 Liter Benzin aufgefüllt habe, das offenbar irgendwie seinen Weg ins Motorinnere gefunden hat. Vermutlich durch den verschlossenen Rücklauf zum Tank hin sollte die überschüssige Kraftstoffmenge wieder in den Tank zurücklaufen und nicht wie in meinem Fall in den Motor.

Die defekte Bezinpumpe kann vermutlich wie Georg Horn im Forum geschreibt repariert werden, dieses wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen und dann ebenfalls detailiert beschrieben werden.

Für diejenigen, die ebenfalls nach Ersatzteilen für die Turbo suchen, kann ich berichten, das die vorderen Bremszangen, die Bremsscheibe und die Gabel nicht mit den Teilen der 4K0 identisch sind. Die Gabelholme sind mit 37 mm Durchmesser um einen Milimeter stärker als die der 4K0. Ebenfalls der Vorderreifen ist nicht mit dem der 4K0 identisch.

Alle weiteren Neuigkeiten gibts dann in ausführlicher Form im Forum der Webseite XJ-Forum.de - hier der direkte Link zur Turboabteilung.


 

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letztes Update am 22.05.2004